Braunschweig
Wohnen am Giersberg
Ein grünes und städtisches Wohnumfeld zu schaffen als Verknüpfung zwischen kultureller Identität einerseits und konkreter Lebens– und Arbeitsqualität andererseits ist das Ziel der städtebaulichen Planung. Im Sinne eines Weiterbaus der Stadt anstelle ihres Umbaus werden vorhandene Qualitäten und Bauformen zu einem neuen Stück zusammengezeichnet. Eine gelungene Staffelübergabe zwischen den gründerzeitlichen Traditionen der Stadtviertel, die heute zu den präferierten Wohnlagen geworden sind, und unserer Zeit ist ein neuer Weg für den Städtebau von Morgen. Der Zusammenhang des öffentlichen mit dem privaten Raum und die Zonierung der Übergänge entspricht der Forderung nach Schaffung von Erlebnisräumen und Eigenständigkeit für alle Formen der Begegnung der Bewohner. Die funktionierenden Strukturen der Nachbarschaft dieses Gebietes geben die Art und den Maßstab der Architektur vor.
Kernpunkt des Entwurfes ist die Einbettung des neuen Quartiers als dichte und kompakte Wohnform auf einer städtischen Brachfläche in ein funktionierendes Stadtensemble, das östliche Ringgebiet. Der besondere Charakter und die Lage des Grundstücks führen zu einer Binnensituation, die in der Nachbarschaft bereits in anderer vorhanden ist. In der Gestaltung und Dimensionierung dieses Binnenraums liegt die städtebauliche Möglichkeit, dem Quartier Identität und Atmosphäre zu geben. Ein privater Block invers, eine Wohnlage zum Durchatmen. Es werden zwei Großformen nebeneinander gelegt die jeweils getrennt erschlossen werden. Lärmintensiver Durchgangsverkehr wird vermieden. Es entsteht auf natürliche Weise eine verkehrsberuhigte Zone in entsprechender Gestaltung: An einem boulevardartigen Straßenraum stehen Mehrparteienhäuser in Gärten. Die Straße funktioniert als Lebensraum und liegt in zwei Spuren unter einem Blätterdach. 9 m tiefe Vorgärten fassen räumlich die Straße und erzeugen Privatheit und Ruhe für die Erdgeschosswohnungen, die besonders für Familienwohnen mit Gartennutzung ausgelegt sind.