06.12.2021

RATHAUS

BRAUNSCHWEIG


Jury kürt Sieger im Architektenwettbewerb zur Sanierung des Rathaus-Neubaus


Erster Preis geht an das Büro Giesler Architekten

Der Realisierungswettbewerb zur Sanierung des Rathaus-Neubaus ist abgeschlossen. In der zweiphasigen Beurteilung setzte sich der Entwurf des Braunschweiger Büros Giesler Architekten mit IGH Ingenieurbüro Giesler durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten RKW Architektur + Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH (Düsseldorf) und bbp : architekten bda (Münster). Mit Anerkennungen bedachte die aus Vertretern von Stadtverwaltung, Politik sowie Architekten zusammengesetzte Jury die Entwürfe der Büros Struhk Architekten Planungsgesellschaft mbH (Braunschweig) mit LOW-E (Wolfenbüttel) sowie CODE UNIQUE Architekten GmbH (Dresden) mit INNIUS GTD (Dresden).

„Wir haben vor unserer Entscheidung lebhaft diskutiert, denn es wurde eine Reihe hochkarätiger Entwürfe eingereicht“, fasst Holger Herlitschke, Dezernent für Umwelt, Stadtgrün, Sport und Hochbau zusammen. „Dies demonstriert auch die städtebauliche Dimension des Projekts. Die Sanierung des Rathaus-Neubaus wird sich sehr positiv auf das Stadtbild von Braunschweigs Innenstadt auswirken.“

Die Preisgerichtsjury beschreibt den Siegerentwurf wie folgt: „Der Entwurf von Giesler Architekten greift die grundsätzliche Struktur und Kubatur des Bestands auf und beruhigt ihn durch Angleichen der Geschossigkeit, wobei gleichzeitig an den Gebäudeecken eine deutliche Akzentuierung durch einen Konferenzraum geschaffen wird. Dieser wurde in der Jury lebhaft diskutiert. Es fällt angenehm auf, dass die horizontale Bänderung des Bestands aufgegriffen wird, aber erkennbar an Leichtigkeit gewinnt. Positiv wird auch der „Stadtbalkon“ über dem 1. OG am Langen Hof gesehen, der eine attraktive öffentliche Begehbarkeit in der dritten Dimension ermöglicht. Diese Vorzone mündet schlüssig in eine großzügige Wandelhalle (Bürgerhalle) mit Möglichkeiten für vielfältige Bürgerkontakte. Die Flächen der Rathauskolonnade werden hingegen den Läden zugeschlagen, so dass mit dem zugehörigen 1. OG eine einheitliche Fassadenzone als Sockel entstehen kann. Wie die Fußgängerströme nach Entfall der Kolonnaden aufgefangen werden, ist im Weiteren zu klären; sie machen Eingriffe in die jetzige Verkehrsstruktur des Bohlwegs erforderlich.

Die Verteilerebene der Bürgerhalle ist mit einem weiter geöffneten Eingangsfoyer am Bohlweg verbunden. Das Zwischengeschoss bleibt teilweise erhalten, so dass ein attraktiver Mix aus niedrigen Raumzonen, Lufträumen und der alles bestimmenden Bürgerhalle entsteht. Die direkt am Stadtbalkon angedockte Gastronomie belebt die Eingangszone dieses Bürgerrathauses und vernäht im Sommer innen und außen. Die funktionale Umsetzbarkeit verschiedener Bürokonzepte in den Verwaltungsetagen ist belegt.

Der Entwurf berücksichtigt, dass bestimmte Bereiche im Teileigentum der weiteren Miteigentümerschaft stehen und somit außerhalb der Umsetzungsverantwortung der Stadt liegen. Entsprechend sieht er bereits konzeptionell aufeinander aufbauende Realisierungsabschnitte vor, die sich angefangen vom Teileigentum der Stadt auf die weiteren Bestandteile des Gebäudekomplexes, bei entsprechendem Mitwirken der weiteren Miteigentümer, ausdehnen können, jedoch auch davon losgelöst funktionieren.

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